Author: Göb, Angelina
Abstract: In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwiefern ein Fragebogen mit dem Titel »Was hält uns zusammen?« krisenhaft erfahren wird und wie sich Befragte des Regionalpanels aus Hannover hierzu positionieren. Auswertungsgrundlage sind Antwortschreiben von Umfrageteilnehmer:innen, denen Stellungnahmen aus dem offenen Fragebogenfeld des Panels gegenübergestellt werden. Festzuhalten ist, dass beide Beteiligungsformen von der Norm(alitäts)erwartung an eine Fragebogenroutine
abweichen und ambivalente Haltungen gegenüber dem Instrument und dessen Inhalt widerspiegeln, daher sinnrekonstruktiv erschlossen werden. Dafür fokussiere ich, entlang des Oevermannschen Modells von Krise und Routine, auf Positionierungspraktiken, die infolge der Aufforderung zur Teilnahme am Fragebogen und der Konfrontation mit der übergeordneten Fragebogenfrage evident werden. Während Zusammenhalt manifest über die Begriffe Exklusion (aktiv/passiv), Isolation (öffentlich/privat) und soziale Entfremdung (Ich/Wir) bestimmt wird, ist für die praktische Bearbeitung der Zusammehnhaltsfrage der individuierte Gestaltungswille und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit handlungsleitend. Die Prädizierung der Krise und des Selbst erfolgt im Spannungsfeld einer ich- bzw. wir-bezogenen (Nicht-)Kooperation.
Year of Publication: 2024
Series Title/Series Volume: Gesellschaftlicher Zusammenhalt / 5
Place of Publication: Frankfurt/New York
Publisher: Campus Verlag
ISBN: 978359351817
FGZ-Dataset:
FGZ Regionalpanel 2021 / RISC regional panel study 2021