Autor/in: Baier, Jessica, Knaps, Falco
Abstract: Das Erbringen freiwilliger, unbezahlter und gemeinwohlorientierter Tätigkeiten von Bürger*innen vor Ort gilt zunehmend als wichtig. Der Beitrag geht der Frage nach, inwiefern soziale Aktivitäten durch Bürger*innen aufgenommen werden und inwieweit sie sich als zivilgesellschaftliche Verantwortungsübernahme beschreiben lassen. Datengrundlage des an der Grounded-Theory-Methodologie orientierten Vorgehens sind 21 leitfadengestützte Interviews mit engagierten Bürger*innen in ländlichen wie städtisch geprägten Orten in Deutschland. Mit einer Perspektive auf individuelle Anlässe wird deutlich, dass sowohl Eingebundenheiten in Gruppen als auch konkrete Bedürfnisse für die Ausübung eines Engagements ausschlaggebend sind. Aus einer übergeordneten Perspektive auf Tätigkeiten lässt sich das Engagement als Verantwortungsübernahme durch Bürger*innen nachvollziehen. Anhand empirischer Beispiele werden sowohl Strategien und Handlungspfade anschaulich, die durch ihre Prozesshaftigkeit, das Nutzen von Synergien und durch ihre Nachhaltigkeit gekennzeichnet sind, als auch interventionistische Ansätze, die sich durch ihre Unmittelbarkeit und ihren direkten Nutzen für bestimmte Gruppen auszeichnen. Daran anschließend werden vier Formen zivilgesellschaftlicher Verantwortungsübernahme beschrieben. Die Ergebnisse ermöglichen Anknüpfungspunkte sowohl für wissenschaftliche Diskurse als auch im Sinne von praktischen Implikationen.
Erscheinungsjahr: 2024
Titel der Zeitschrift: SWS Rundschau
Volume (Issue No.): Heft 2 /2024: "Stadt - Land - (2/2024)
Seiten: 140 bis 160
Weitere Informationen: Link (Stand: 21.01.2025)